Wie erlangen wir die geistige Erlösung?

João Carlos de Carvalho
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24.04.2025 | Donnerstag | 12:10 Uhr

Heute laden wir Sie ein, über die geistige Erlösung nachzudenken, wir wollen besser verstehen, was uns die Heilige Bibel über die Erlösung lehrt und wie sie erreichen können.

Im Evangelium Jesu nach Johannes, 3:16 und 17, lesen wir:

„Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.  Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde.“

Der Göttliche Erlöser verstand und erfüllte diese Heilige Mission so vollkommen, dass Er uns versichert:

„Der Sohn Gottes ist gekommen, zu suchen und zu retten, was verloren ist“ und „Solange ich bei ihnen war, erhielt ich sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, und ich habe sie bewahrt, und keiner von ihnen ist verloren außer dem Sohn des Verderbens, damit die Schrift erfüllt werde“ (Evangelium nach Lukas 19,10 und Johannes 17,12).

Wir sollten uns nun einige Fragen stellen: Wenn die Mission Jesu darin besteht, uns zu erlösen – ein Auftrag, den er von Gott1 empfangen hat und den niemand sonst erfüllen kann* – was ist dann unsere Aufgabe, damit dies geschehen kann? Was müssen wir tun, um die Göttliche Barmherzigkeit zu verdienen? Und wie können wir uns von all dem fernhalten, was unser Scheitern auf dem Weg oder unser ewiges Verderben verursachen kann?

Dieser Text möchte Sie zu einem tieferen Verständnis dieser Fragen führen und Ihnen Wegweiser an die Hand geben, um das geistige Heil in „Jesus, unserem Meister, unserem Vorbild und Anführer2 zu erkennen und zu suchen.

Die Menschheit und ihre Suche nach Erlösung

Das portugiesische Wort „Salvar“ leitet sich von dem lateinischen Verb salvare – „retten, heil machen“ – ab und ist verwandt mit dem Wort salus, das „Gesundheit, Wohlergehen, Heil“ bedeutet.

Seit Urzeiten sehnt sich die Menschheit nach Erlösung, nach dem Heil der Seele. Schon in biblischen Zeiten rief sie den Schöpfer um Barmherzigkeit an angesichts von Hunger, Krankheit, Verfolgung und Gefangenschaft, angesichts der sichtbaren und unsichtbaren Einflüsse des Bösen, der menschlichen Versuchungen ... In der Bibel finden sich unzählige Antworten Gottes auf das Flehen der Menschen nach Sicherheit und Schutz.

Es muss jedoch betont werden, dass die Erlösung persönliche Anstrengung erfordert, und um sie zu erlangen, muss man nicht nur den Glauben haben, sondern sich auch dem Guten widmen, damit wir uns der göttlichen Barmherzigkeit würdig erweisen. Die Religion Gottes, Christi und des Heiligen Geistes erklärt uns dies im dritten Band ihrer Heiligen Spirituellen Richtlinien, auf Seite 191:

„Es gibt jene, die die Ansicht vertreten, dass die Erlösung allein durch den Glauben erlangt wird; andere wieder sagen, sie geschehe allein durch die Werke. Wir aber sagen: Die Erlösung kommt durch den Glauben und die Werke, die aus dem Glauben erwachsen! Wer wirklich an Gott glaubt, der, wir wiederholen es, die brüderliche Liebe ist, lernt zu lieben. Wer liebt, hilft, rettet, heilt, ernährt, stärkt und ermutigt! Worin sonst liegt der Sinn des Glaubens?"

Der Lohn der Standhaften

An verschiedenen Stellen in der Heiligen Schrift wird die Erlösung als Lohn, als Belohnung und als Errungenschaft beschrieben. Sie ist also nicht willkürlich, sondern das Ergebnis und damit auch Ausdruck unseres Einsatzes. Denn was diese Erlösung begleitet, ist genau unser Handeln, das sich auf Gott gründet. Und Er, der Schöpfer, kann, so sehr Er uns auch liebt, nicht für uns diesen Weg beschreiten, denn er hat uns nicht als willenlose Wesen geschaffen.

Gerade die Zeiten der Herausforderung formen unseren Geist für den Sieg. Sie fordern uns dazu heraus, stets eine bessere, entschlossenere und resilientere Haltung einzunehmen. Bruder Paiva lehrt uns:

„(...) Je größer das Hindernis, desto größer der Sieg, und desto näher ist der Sieg, auch wenn er uns noch verborgen bleibt.“

Unsere Erlösung erwächst aus dieser echten inneren Haltung, die in Gott gegründet ist.

Es ist der Göttliche Meister Jesus selbst, der uns in Seinem Heiligen Evangelium nach Matthäus 7:21 mahnt: „Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel“.

Die Göttliche Hilfe und „Herr Souza“

Jesus greift auf alle Mittel zurück, und stellt sie uns auch zur Verfügung, um uns zu retten. Sei es angesichts einer ernsten Krankheit, einer finanziellen Notlage, des Schmerzes beim Verlust eines geliebten Menschen, inmitten familiärer Konflikte oder in Momenten der Unsicherheit vor wichtigen Entscheidungen. Was uns bleibt, ist zu verstehen, anzunehmen – und unseren Teil dazu beizutragen, um die Herausforderungen des Lebens zu meistern.

Vor langer Zeit erreichte uns hier in der Religion der Universellen Liebe eine kurze Erzählung, die sehr gut verdeutlicht, wie wichtig eine entschlossene, tatkräftige Haltung ist. Sie heißt „Herr Souza“. Hier nun die Geschichte als Denkanstoß für uns alle:

„Während einer Überschwemmung saß ‚Herr Souza‘ auf dem Dach seines Hauses, und das Wasser stand ihm bereits bis zu den Knöcheln. Kurz darauf kam ein Mann in einem Kanu vorbei und rief:

- Hallo. Willst du mitfahren? Ich bring dich an einen sicheren Ort!

 - Nein, danke! - antwortete Herr Souza. - Ich habe Vertrauen in den Herrn und er wird mich retten!

Die Flut stieg weiter, bald stand ihm das Wasser bis zur Hüfte. Da kam ein Schnellboot vorbei und jemand rief ihm zu:

 - Hallo! Na, willst du mit rüber auf höheres Gelände?

 - Nein, danke! Ich vertraue auf den Herrn. Er wird mich retten!

 - Später flog ein Hubschrauber über das Haus hinweg, und der hartnäckige ‚Herr Souza‘ stand bereits auf dem Dach, das Wasser stand ihm bis zum Hals.

 - Nimm das Seil! - rief der Pilot. - Ich ziehe dich rauf!

 - Nein, vielen Dank, antwortete er, aber ich kann nicht weg. Ich vertraue auf den Herrn. Er wird mich retten!

Am Ende wurde er von den Fluten mitgerissen. Nach stundenlangem Schwimmen ertrank der arme Mann erschöpft und machte sich auf den Weg, um seinen göttlichen Lohn zu suchen. Als er die Pforten des Himmels erreichte, traf er auf den Schöpfer und beklagte, was ihm widerfahren war:

 - Herr ich habe auf Dich vertraut und bin dennoch gestorben! Was ist passiert?

 Gott sprach dann so zu ihm:

 - Komm schon, ‚Souza‘, worüber beklagst du dich? Ich habe dir zwei Boote und einen Hubschrauber geschickt, und du hast die Gelegenheiten, die ich dir gegeben habe, nicht genutzt...".

Wie oft haben wir uns angesichts von Schwierigkeiten wie der „Herr Souza“ verhalten und auf ein Superwunder gewartet, während Gott uns beharrlich doch so viel Hilfe geschickt hat?

Die Erlösung ist ein individueller, dynamischer und fortwährender Prozess. Sie erfordert  Erneuerung und Ausdauer und den Mut, neuere, besserer Wege zu gehen. Der unvergessene Bruder Alziro Zarur (1914-1979) pflegte zu sagen: „Tu deinen Teil und Jesus wird Seinen Teil tun“.

Die Taufe der Erlösung

„Aber was ist, wenn die Kämpfe des Lebens und die Versuchungen der Welt unsere Kräfte zu übersteigen scheinen und wenn wir es nicht einmal mehr schaffen, mit Gott in Verbindung zu treten?“, könnte jemand fragen.

Gerade dann ist es unverzichtbar, weiterhin auf Gott und Seine Göttliche Vorsehung zu vertrauen und niemals den Mut zu verlieren, auch nicht in solchen Zeiten, von denen niemand von uns verschont bleibt. Die Ängste, die uns innerlich aufzehren, in Seine souveränen Hände zu legen, ist in solchen Momenten die weiseste Entscheidung.

Durch den Propheten Maleachi, 4:2, hat Gott uns allen dies offenbart:

„Aber für euch, die ihr meinen Namen fürchtet, wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen, und das Heil wird er unter seine Flügel nehmen; und ihr werdet hinausgehen und aufwachsen wie Kälber am Masttrog.“

Dabei ist es wichtig, immer wieder zu bekräftigen, was wir in der Göttlichen Religion gelernt haben: Furcht bedeutet hier nicht Angst, sondern Ehrfurcht, Respekt vor Gott und Seinen Heiligen Gesetzen. Es heißt, im Einklang mit Seinem Souveränen Willen zu leben.

Der Vorsitzende der Religion des Dritten Jahrtausends, Bruder Paiva Netto, sagte auch: „(...) Das Geheimnis der menschlich-geistigen Erlösung liegt in der Beharrlichkeit in den himmlischen Dingen und in der Kraft dieses wohltätigen Impulses, etwas zu verwirklichen, das die Gesellschaft im eigenen Land und weltweit edler macht.“

Man könnte nun einwenden: „Aber hat Jesus die Erlösung nicht jenen verheißen, die an Ihn glauben und sich taufen lassen, indem Er sagte: ‚Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden (Markusevangelium, 16:16)‘?“

In diesem Zusammenhang lohnt es sich, an Johannes den Täufer zu erinnern, den Wegbereiter Jesus, der mit Wasser taufte. Er sagte, dass nach ihm jemand kommen und mit Feuer und dem Heiligen Geist taufen würde. In der Göttlichen Religion lernen wir: Das Feuer steht für die Prüfungen des Lebens, für die Herausforderungen, die wir bestehen müssen, um zu wachsen und voranzukommen. Die von Jesus verheißene Erlösung ist also an eine gelebte, wirkende Glaubenstreue gebunden: an einen Glauben, der in Taten sichtbar wird.

Jesus, die Göttliche Tür, die uns zum Sieg führt

Daraus schließen wir, dass keine Prüfung und keine Herausforderung größer ist als die göttlichen Kräfte, die in unserer Seele wohnen. Diese inneren Potenziale zu aktivieren, durch den Glauben an Gott und tägliche gute Taten, liegt ganz in unserer Hand, und wir müssen es unablässig tun, um den Segen von oben zu erlangen.

Jesus selbst versichert uns in Seiner Frohen Botschaft nach Matthäus 24:13: „Wer bis ans Ende ausharrt, wird gerettet werden.“

 

Stellen wir uns unsere Erlösung in Form einer Tür vor, die unser Meister Jesus ist und die allen offen steht, die an Seine Verheißungen glauben und sich nach einem neuen Leben sehnen. Unsere Aufgabe als beharrliche Anhänger des Weges des Herrn ist es, diese Tür mit den Schlüsseln des Glaubens und der Guten Werke, die unsere Erlösung ausmachen, zu öffnen und zu durchschreiten.

Zum Abschluss möchte ich Ihnen, mit den Worten von Bruder Paiva Netto, eine Ermutigung für die Seele mitgeben: ein bleibender Aufruf, sich von allem fernzuhalten, was zur geistlichen Verlorenheit führen könnte:

Wollt ihr euch selbst überwinden und den Sieg erlangen? Dann lasst Jesus in euren Herzen wohnen und die Heilige Jungfrau Maria euch in den schweren Stunden des menschlichen Weges mütterlich trösten. Niemand ist in dieser Welt unwiderruflich verloren. Wer auf Jesus vertraut, vergeudet seine Zeit nicht, denn Er ist der Große Freund, der einen Freund nicht mitten auf dem Weg im Stich lässt.

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1 Und er rief mit lauter Stimme und sagte: Die Erlösung gehört unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und dem Göttlichen Lamm.“ (Offenbarung 7:10)

2 „Jesus, unser Meister, unser Vorbild und Anführer“ – Ein bewegender Satz von Alziro Zarur, in den 1960er Jahren gesprochen in der Radiosendung JESUS RUFT! des damaligen Senders Rádio Mundial in Rio de Janeiro, notiert von José de Paiva Netto, seinem damaligen Sekretär.

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